Die digitale Gegenwart zeichnet sich u. a. dadurch aus, dass sich die reale Welt digital verdoppelt. Das passiert nicht "einfach so", sondern im Hintergrund wirken soziale Akteure (Menschen wie Bots) und bevölkern zunehmend (ehemals) "leere informationstechnologische Infrastruktur" durch ihre Beiträge in allen erdenklichen Formaten [...]. Ich will von dem Projekt „Build the Earth“ berichten, an dem mittlerweile - am Ende des zweiten Lebensjahres - in vielen Teilen der Welt hart gearbeitet wird.
Die Ausgangslage ist kompliziert: Während allein die Tatsache, dass nunmehr 20 Jahre im 21. Jahrhundert vergangen sind, noch immer intensiv um das Lernen im 21. Jahrhundert gerungen wird, stehen häufig lediglich Gebäude aus dem 20. oder sogar 19. Jahrhundert zur Verfügung, um das zeitgemäße Lernen zu realisieren. Kann man in solchen Gebäuden tatsächlich das Lernen im 21. Jahrhundert realisieren? Die Antwort lautet vermutlich: JEIN.
Die Flüchtigkeit von elektronisch vermittelten Medieninhalten ist seit Einführung der Elektronik ein Problem. Nach der unmittelbaren Konsumtion blieb keine Möglichkeit der reflektierten Re-"Lektüre", wie sie beim auf Papier geschriebenen Wort jederzeit möglich war. Zu Beginn (Ende der 70er Jahre) programmierten wir ein paar Zeilen "Basic" führten die Operation mit "Print" aus, das Ergebnis - der Programmierung und der Operation - war solange präsent, wie der IBM-Computer angeschaltet war).