Der Schulträger installiert jene mediale Infrastruktur, die auf der Ebene Augmentation die Affordanz von Hard- und Software - in Form des Prospektversprechens zum Zusatznutzen - dem Kollegium vorstellt. Bleibt das Kollegium der Tendenz nach beim Prospektversprechen, dann grüßt täglich das Murmeltier.
Der Notfallfernunterricht eignet sich also „nicht als Diskussionsgrundlage für eine zeitgemäße Bildung in einer Kultur der Digitalität“ (Honegger 2020) und ist doch für einen Großteil der Kollegien die bestimmende Berührung und Erfahrung mit der Digitalisierung gewesen). [...] Ich diskutiere also nunmehr das (S)ARM-Modell vor dem Hintergrund einer sich verfestigenden Vorstellung von digitalisiertem Unterricht als Notfall.
Ein Modell muss von der Wirklichkeit abstrahieren, es fokussiert auf eine gewisse Anzahl von Perspektiven und hebt diese deutlich hervor. Das SAMR-Modell fokussiert auf den Einsatz von Technologie im (Hoch)-Schulunterricht und hebt v.a. die eingebrachte Technologie hervor. Man könnte meinen, dass man das SAMR-Modell auf diese Weise relativ einfach freisprechen könnte, von Anforderungen, die extern an es herangetragen werden. Daher muss ich einen anderen Ansatz finden ...
"Because the SAMR model has not been critically analyzed in the peer-reviewed literature, educators involved with educational technology integration sometimes understand an apply the SAMR model in fragmented ways which further complicates the ways in which the SAMR model may be understood an applied" (S. 10).
Die Autoren beschweren sich zu recht über die Verwendung eines kritikfreien Modells, dessen Bebilderung zur Popularisierung aber eben auch zur Konfusion beigetragen hat.